SI-MOTODIAGNOSTIK® und SI-MOTOTHERAPIE®
Zu Beginn steht die ärztliche Diagnostik, um eine verursachende Krankheit auszuschließen
oder festzustellen, wie Stoffwechselstörungen, neurologische Krankheiten, Anfallskrankheiten,
Sinnesbehinderungen.
SI-MOTODIAGNOSTIK®
- Sprach-, Lern- und Verhaltensstörungen liegen meistens Störungen
der sensomotorischen Basisfunktionen zugrunde.
- Die SI-Motodiagnostik® beurteilt die Sensomotorik als Basis für die Entwicklung
von Sprache, Lernen und Verhalten.
Die SI-Motodiagnostik® untersucht die Art der Abweichung im Zusammenhang mit
Auffälligkeiten im Lern- und Sozialverhalten. Ziel der Motodiagnostik ist,
zwischen der individuellen Symptomatik und den Störungen der Sensorischen
Integration den Zusammenhang herzustellen. Da ähnliche Symptome verschiedene
Ursachen haben und unterschiedliche Funktionen betreffen können, ist dieser
Zusammenhang nicht mit standardisierten Verfahren festzustellen.
Die Sensomotorik des Kindes wird nicht nur bezüglich der Art der Abweichung
von der störungsfreien Entwicklung beurteilt, sondern es wird der Qualität der
motorischen Muster besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Für jedes Kind muss der Anteil der Störung an der Gesamtproblematik gefunden
werden. Die Auswertung erfolgt deshalb nicht in Punkten oder Rohwerten und der Errechnung
eines Entwicklungsalters, sondern wird individuell festgestellt und bewertet.
Der Untersuchungsbogen ist in Anlehnung an die diagnostischen Kriterien und
Leitlinien des ICD-10 zusammengestellt.
Die Untersuchung erfolgt auf drei Ebenen:
- motorischer Bereich
- sensorischer Bereich
- zentrale Verarbeitung.
I. Motorischer Befund |
Störungen |
Motorische Bausteine |
- Handstütz
- Kopfkontrlle
- Rumpfstabilität
- Rumpfrotation
- Augenmuskelkontrolle
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- Restsymptomatik frühkindlicher Bewegungsmuster
- Störungen der Halte- und Stützreaktion
- Blockieren der Wirbelsäule
- Augenkoordinationsstörungen
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II. Sensorischer Befund |
Störungen |
Sensorische Bausteine |
- Tonus
- Sensibilität
- Tiefensensibiltät
- Lokalisation
- Diskrimination
- Gleichgewicht
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- Störungen der Propriozeption
- Dyspraxie
- taktil-kinästhetische Wahrnehmungsstörung
- vestibuläre Wahrnehmungsstörung
- Sprachstörungen
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III. Zentrale Verarbeitung |
Störungen |
- dichotisches Hören
- auditive Reihenfolge
- binokulares Sehen
- Stereognosie
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- Lese-Rechtschreibschwäche
- Dyskalkulie
- Hyperaktivität
- Konzentrationsstörungen
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Zusammenfassung und Beurteilung
Die Bedeutung der sensomotorischen Störungen als Ursache für die ärztliche
Diagnose / Problemstellung wird bewertet und bei einem Zusammenhang mit der
Problematik ein Förderplan erstellt.
Förderplan
- Anleitung der Eltern zur häuslichen Förderung durch spezielle Programme
- Beratung der Eltern bei Erziehungsfragen
- Gespräche mit Erziehern oder Lehrern
- Förderung in Eltern-Kind-Gruppen
Elternarbeit
- Anleitung zu den häuslichen übungen, die täglich durchgeführt werden
(max. 30 Minuten)
- Aufklärung der Eltern über die Störungen und den Zusammenhang mit dem Problem
- Beratung in Erziehungsfragen (Verhaltenstherapie)
- Einzeltherapie in 4 bis 6-wöchigen Abständen, Anleitung zu den täglichen übungen und Anpassung der übungen je nach Fortschritt
- Gruppentherapie erfolgt in Kleingruppen wöchentlich in Eltern-Kind-Gruppen (3 - 5 Kinder), die Eltern werden zur Durchführung der übungen zu Hause angeleitet, die täglich geturnt werden sollen.
SI-MOTOTHERAPIE®
Die SI-Mototherapie® ist ein an der sensomotorischen Entwicklung orientiertes übungskonzept.
- Die übungen wiederholen die frühkindlichen Bewegungsmuster in strukturierter und systematischer Weise.
- Die übungen werden ergänzt durch basale Stimulation des taktilen, kinästhetischen und vestibulären Bereichs, durch Halte- und Stützübungen und die Bewegungsbausteine stützen, rollen, drehen, robben, krabbeln.
- Durch die Integration der verschiedenen Konzepte (Jean Ayres, Beatrice Padovan, Goddard/Blythe, Kesper/Hottinger) aus der Bewegungstherapie ist gewährleistet, dass für jedes Kind ein passendes Förderprogramm zusammengestellt werden kann.
Indikationen
Die SI-Mototherapie® hat sich bewährt bei:
- Sprachstörungen:
Sprachentwicklungsverzögerungen, Dyslalien, Dysgrammatismus, Wortfindungsstörungen, Stottern
- motorischen Störungen:
graphomotorischen Störungen
- sensorischen Störungen:
Gleichgewichtsstörungen, propriozeptiven und dyspraktischen Störungen
- Verhaltensstörungen:
Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität, Aggressivität, autistischen Verhaltensweisen
- Lernstörungen:
Lese-Rechtschreibschwäche, Dyskalkulie.
Ziele
Durch die Förderung der Basisfunktionen erreichen wir die
- Verbesserung der Handlungsfähigkeit und Kommunikation,
- Verbesserung des Sozialverhaltens (Freunde, Rollenspiele, Familie),
- Verbesserung des Sprechens und der Sprache,
- Verbesserung des Lernverhaltens (Konzentration, Ausdauer, Lernbereitschaft, Frustrationstoleranz,
- Verbesserung des Lernens (Lesen, Schreiben, Rechnen),
so dass die soziale Integration in Familie und Umfeld zu befriedigenden Beziehungen führt. Die Verbesserung von sensomotorischer Integration führt dazu, dass pädagogische Förderprogramme mehr Erfolg haben.
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